Im Visier des Mörders: Thriller (German Edition) by Sharon Bolton

Autor:Sharon Bolton [Bolton, Sharon]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Goldmann Verlag
veröffentlicht: 2018-08-02T00:00:00+00:00

68. Kapitel

Donnerstag, 21. September

»Okay, Leute«, sagte Ajax. »Es geht um den möglicherweise verdächtigen Unfalltod einer als Tahmina Farah bekannten jungen Frau, die gestern Morgen ins Newcastle General eingeliefert wurde. Ungefähr um dieselbe Zeit, als die ersten Opfer des Ballonabsturzes dort angekommen sind, aber ich bin sicher, dass das ein Zufall ist. DC Chapman, Sie haben das Wort.«

Steve Chapman, ganz vorn im Besprechungsraum, erhob sich.

»Also, ich habe mit denen von der Northern Area gesprochen, die anfangs für den Unfall zuständig waren. Tahmina ist am Fuß einiger kleiner Klippen gefunden worden, gleich hinter Howick.«

»Von wem?«, wollte Ajax wissen.

»Von einem Jogger, der früh unterwegs war. Ein paar Leute mit ihren Hunden waren auch bald vor Ort. Niemand hat sie abstürzen sehen, und zuerst waren sie sich nicht sicher, ob sie tot ist oder noch lebt. Sie haben den Notarzt gerufen, und die dortigen Kollegen von der Streife waren routinemäßig bei der Bergung dabei. Sie wurde ins Newcastle General gebracht, und kurz, nachdem sie dort angekommen war, sind zwei Verwandte von ihr aufgetaucht.«

Chapman schielte auf seine Notizen hinunter. »Ein Mohammed Farah, meines Wissens nach nicht mit dem Sportler verwandt, und ein Abdul Bari«, fuhr er fort. »Farah war ihr nächster Angehöriger, und er hat zugestimmt, dass die Apparate abgeschaltet und ihre Organe entnommen werden dürfen.«

Ein paar der Polizisten im Raum machten sich Notizen. Die meisten jedoch sahen Chapman etwas verwirrt an.

»Hier wird das Ganze dann interessant.« Offenbar hatte Chapman die nachlassende Aufmerksamkeit gespürt. »Mo und Abdul haben das Krankenhaus verlassen, nachdem sie alle nötigen Informationen für die Bestattung bekommen hatten, und sind verschwunden. Als ich versucht habe, sie zu kontaktieren, wegen der Bedenken, die zwei Ärzte geäußert hatten, waren die Telefonnummern nicht vergeben.«

»An der Adresse, die sie genannt hatten, wohnt wirklich eine Familie namens Farah, zu der auch eine junge Frau namens Tahmina gehört, aber die hat einen sehr gesunden Eindruck gemacht, als ich da aufgekreuzt bin. Keiner von denen wusste irgendwas von dem Unfall gestern, und keine junge Frau aus dem Familienkreis wird vermisst.«

»Identitätsdiebstahl«, meinte jemand.

»Haben sie sie umgebracht?«, erkundigte sich ein anderer. »Ein Ehrenmord? Oder ein übles Versehen?«

»Vielleicht«, erwiderte Chapman. »Aber warum dann im Krankenhaus auftauchen, warum das ganze Organspende-Brimborium durchziehen, und wieso unter falschem Namen?«

»Chappers, dieser Mo und dieser Abdul werden doch vermutlich den Leichnam aus dem Newcastle General abholen?«, bemerkte Ajax. »Die wissen doch bestimmt noch nicht, dass wir involviert sind. Wann werden sie erwartet?«

»Heute irgendwann im Laufe des Tages.«

»Schicken Sie ein paar Leute in Zivil da rein«, wies Ajax ihn an. »Wenn die zwei auftauchen, schnappt sie euch. Aber nicht Sie, Chappers. Ich möchte nämlich, dass Sie das Ganze Charlie übergeben und ihn das machen lassen. Sie brauche ich für die Suche nach Jessica Lane.«

Als Chapman sich setzte, stand Ajax auf.

»Eigentlich sollte die Frau, diese Jessica Lane, tot sein. Elf Personen sind bei dem Absturz ums Leben gekommen. Lane hingegen hat nicht nur überlebt, sie ist sogar abgehauen. Und ist immer noch unterwegs. – Also, ich möchte wissen, wo sie hinwill. Und ich möchte wissen, wieso sie sich nicht gemeldet hat.

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